Nachruf Cfr. Msgr. Dr. Paul Mai FamOT
* 11. April 1935 + 30. Mai 2022
Akkon - Venedig - Marienburg, Mobilität und Immobilität im Deutschen Orden
Wissenschaftlichen Vereinigung - 27. Mai 2022
Am 30. Mai 2022 verstarb unser Confrater Msgr. Dr. Paul Mai im Deutschordenshaus in Regensburg. In Breslau geboren verlor Cfr. Dr. Mai seinen Vater im Krieg, erlitt das Schicksal der Vertreibung und trat 1962 nach der Priesterweihe seine erste Kaplanstelle in Eggenfelden/Niederbayern an. Nach weiteren Stationen wurde er mit dem Aufbau der Bischöflichen Archive und Bibliotheken sowie zunächst auch der Museen (bis 31. Dezember 1985) beauftragt und am 01. April 1971 zu deren Direktor ernannt. Durch seine Neuerungen wurden diese Einrichtungen beispielsgebend für die meisten deutschen Diözesen. Sein umfangreiches wissenschaftliches Wirken und Wissen war der Grund, dass seinem Gesuch um Versetzung in den Ruhestand erst im 80. Lebensjahr durch Ehrenritter Bischof Dr. Rudolf Voderholzer stattgegeben wurde. Am 01. September 2014 wurde ihm die hohe Ehre der Berufung ins Stiftskapitel St. Johann zu Regensburg zuteil. Zudem wurde er zum Ehrenchorherr in der Probstei der Augustinerchorherren in Paring ernannt, für deren Wiederbesiedlung er die wissenschaftliche Dokumentation erarbeitet hatte. In zahlreiche Gremien hat ihn das Ordinariat entsandt.
Am 26. Mai 2022 war S.E. H.H. Hochmeister eingeladen, in Mettlach an der Saar die Lutwinus-Wallfahrt mit der Schreinhebung zu Beginn eines Pontifikalamtes feierlich zu eröffnen. Lutwinus, der dem fränkischen Hochadel entstammte, gründete vermutlich um das Jahr 675 in Mettlach die Abtei Sankt Peter und Maria als Eigenkloster, in das er um das Jahr 696 nach dem Tod seiner Gemahlin eintrat. Nach dem Tod seines Bruders wurde Lutwinus 705 als dessen Nachfolger Bischof von Trier, nach der Schlacht von Vincy 717 auch Bischof von Reims. Pflichtwallfahrten der Bewohner im näheren und weiteren Umkreis von Mettlach am Kirchweihtag der Mettlacher Dionysiuskirche sind bis in die Zeit um 950 bezeugt. Seit dem Jahr 2003 ist die Mettlacher Wallfahrt auf die Pfingstnovene zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten ausgedehnt mit der Lutwinus-Prozession am Sonntag nach Christi Himmelfahrt als Höhepunkt.
Zum Wahlkonvent versammelten sich 17 Confratres. Als besondere Gäste durfte der scheidende Komtur Mag. Dr. Johannes Mühllechner P. Ewald Volgger OT, den geistlichen Assistenten Regens Mag. Michael Münzner und den Balleimeister der Ballei Österreich Prof. Dr. Rudolf Müller willkommen heißen. Nach der heiligen Messe in der Linzer Seminarkirche, der einstigen Deutschordenskirche, versammelten wir uns im Priesterseminar zum Wahlkonvent.
Das Mai-Konveniat der Ballei Österreich war dem Thema Frauen in der katholischen Kirche gewidmet. Nach der gemeinsamen Feier der Hl. Messe mit unserem Geistlichen Assistenten Cfr. Andreas Kaiser konnten wir im Rittersaal des Hochmeisteramtes die Vortragende des Abends, Frau Univ. Ass. Dr. Veronika Burz-Tropper vom Institut für Bibelwissenschaften der Katholisch-Theologischen Universität Wien, sehr herzlich begrüßen, deren Spezialgebiet das Neue Testament ist. Das Thema des Referates war: „Jesus, Paulus, die Frauen und die Kirche“.
Am 21. Mai traf sich eine Gruppe Familiare aus der Komturei Franken mit Ihren Angehörigen, um gemeinsam an einem, für viele bis dato unbekannten Ort, eine Mai-andacht zu feiern. Schirnaidel, ein kleiner Weiler, zur Marktgemeinde Eggolsheim in der fränkischen Schweiz gehörend, liegt ein wenig abseits und ist über die Marktge-meinde hinaus kaum bekannt. Umso erstaunlicher in diesem Ort auf ein wahres Juwel zu treffen, ein barockes Saalkirchlein das 1717-1719 von Andreas Rheintaler erbaut wurde und am 24. Juni 1720 vom Bamberger Weihbischof geweiht wurde.