Besuch im Haus Ammersee Suchthilfe Herrsching
Der Besuch einer Einrichtung der Suchthilfe der Deutschordenswerke gehört zu den festen Terminen im Jahreskalender der Komturei „An Isar, Lech und Donau“, vor allem auch, um die Verbindungen des „Hilfswerk an Isar, Lech und Donau für die sozialen Einrichtungen des Ordens vom Deutschen Haus St. Mariens zu Jerusalem e. V.“ jedes Jahr aufs Neue zu vertiefen.
So stand in diesem Jahr der Besuch der Suchthilfeeinrichtung in Herrsching an, dem Haus Ammersee. In bester Lage am Hügel mit freiem Blick auf den Ammersee kümmert sich das engagierte und sympathische Team mit dem Leiter, Herrn Sebastian von Staden, um über 30 Bewohnerinnen und Bewohner, die sich in ihrer Suchterkrankung (stoffgebundene Süchte, Schwerpunkt Alkohol) auf den Weg gemacht haben, wieder am normalen gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.
Zur Begrüßung hielt Herr von Staden einen interessanten und aufschlussreichen Vortrag über die Geschichte der Einrichtung sowie über die Gestaltung des Alltags. In zahlreichen Anekdoten wurden den Familiaren persönliche Schicksale, aber auch inspirierende Erfolgsgeschichten erzählt. Getragen waren alle Beispiele immer von der stets spürbaren Herzlichkeit des Teams, die sich jedem einzelnen Bewohner des Hauses verpflichtet fühlen und ihn/sie auf ihrem Weg mit allen Höhen und Tiefen begleiten. Jeden Tag stehen für die Bewohnerinnen und Bewohner arbeitstherapeutische Maßnahmen an, deren erfolgreiche Resultate man an allen Ecken des Hauses sehen kann.
Anschließend führten eine Bewohnerin und ein Bewohner die Gruppe durch das Haus. Dabei wurden persönliche Schicksale und Lebenswege, aber auch die hervorragende Betreuung im Haus Ammersee hervorgehoben. Diese Einblicke vertiefen wertvoll das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Familiaren und den Einrichtungen der Deutschordenswerke, die wie kaum eine andere Institution für das „Helfen und Heilen“ stehen.
Nach der Führung durch das Haus und den Gesprächen mit den Bewohnern wurde im Speisesaal des Hauses ein Gottesdienst gefeiert. Wie schon zuvor bei dem Familientag der Komturei brachte Pater Sebastian Hildebrand sein liturgisches Gerät mit und schuf eine andächtige und würdevolle Atmosphäre. In seiner Predigt ging er nach dem Tagesevangelium auf die zehn geheilten Aussätzigen ein, von denen nur einer zu Jesus zurückkehrt, um ihm zu danken. Dadurch wird aufgezeigt, wie groß die Güte Gottes ist und wie selten wir Menschen daran denken, Gott zu danken. Auch im Alltagsleben sehen wir viel zu viel als selbstverständlich an, zum Beispiel gesund zu sein, eine Familie und einen guten Beruf zu haben. Wahre Zufriedenheit und Dankbarkeit sind heute selten geworden. Alle Güter dieser Erde können das Menschenherz nicht glücklich machen, wenn Gott fehlt. Auch die modernen digitalen Ablenkungen und der Konsum können den Menschen nicht glücklich machen, wahrhaft füllen kann den Abgrund der menschlichen Seele nur Gott. Gott allein genügt, er schenkt uns alles, was wir zum Leben brauchen. Der eine geheilte Mann, der zu Jesus zurückkommt, zeigt uns, worauf es ankommt: zu danken – vor allem im Gottesdienst, der Eucharistie und im Gebet.
In der anschließenden jährlichen Mitgliederversammlung des „Hilfswerk an Isar, Lech und Donau für die sozialen Einrichtungen des Ordens vom Deutschen Haus St. Mariens zu Jerusalem e. V.“ ging der 1. Vorsitzende Komtur Mario Külgen auf die zahlreichen Spenden und Hilfen ein, die im Vorjahr den Einrichtungen der Deutschordenswerke zugutekamen. Von der Unterstützung einzelner Freizeiten, baulichen Ergänzungen in der Tier-Therapie bis hin zu Wallfahrten wurde wieder deutlich gemacht, wie unkompliziert und vielfältig unser Hilfswerk die Einrichtungen zielgenau unterstützen kann, um auch hier einen Beitrag zu leisten im Sinne des „Helfens und Heilens“. In diesem Jahr stand auch wieder die Wahl des Vorstands an, der alle drei Jahre neu gewählt wird. Zunächst wurde dem 2. Vorsitzenden Confrater Dr. Konrad-Maria Weber gedankt für sein Engagement, da er sich nicht mehr zur Wahl aufstellen ließ. Der neue Vorstand setzt sich zusammen aus Komtur Mario Külgen (1. Vorsitzender, erste Wiederwahl), Confrater Rufin Mellentin (1. stellvertretender Vorstand, Neuwahl), Confrater Tobias Noss (2. stellvertretender Vorstand und Schriftführer, erste Wiederwahl) sowie Confrater Dr. Bernhard Hofmann (Schatzmeister, erste Wiederwahl).
Nach diesem ereignisreichen Tag fand das Konveniat bei einem Besuch der traditionellen Gaststätte „Brauhaus Herrsching“ mit guten Gesprächen einen sehr schönen Ausklang.
Tobias Noss FamOT
Komtureikanzler