Mariä Himmelfahrt am Wallfahrtsort Maria Vesperbild in Schwaben
Zur 375-Jahrfeier des Wallfahrtsortes Maria Vesperbild konnte die Komturei „An Isar Lech und Donau“ erstmalig der Einladung zum Hochfest Mariä Himmelfahrt ins schwäbische Maria Vesperbild folgen. Schon auf der Fahrt tief ins Bistum Augsburg, Richtung Iller, konnte die Abordnung von vier Confratres die Weite ihres Komtureigebiets erleben. Erstaunt war man dann auch, als sich noch vor Erreichen des Gnadenortes große Parkplätze zeigten, die sich weit vor Beginn der Festveranstaltung zügig füllten. Bei der Vorerkundung der Örtlichkeiten half Schwester Susanna vom Heiligen Kreuz als Ortkundige, die mit vier Mitschwestern aus dem Kloster Schondorf am Ammersee angereist war und somit ebenfalls die Größe des Bistums Augsburg vor Augen führte. An der Fatima-Madonna konnte dann noch rechtzeitig einen Blick auf den wunderbaren Blumenteppich geworfen werden, bevor sich auch hier und auf der Festwiese vor dem Altar im Freien tausende Pilger einfanden und in stiller Andacht zum Zauber des schwülheißen Sommerabends beitrugen. Im Zentrum des Blumenschmuckes fiel das Wort „Camino“ auf und in der Nähe machte ein steinerner Hinweis auf den Jakobuspilgerweg nach Santiago de Compostela mit „2522 km“ aufmerksam. Dies korrespondierte mit vielen leisen Gesprächen in fremden Sprachen und mit den Dirndln und Lederhosen der schwäbischen Pilger zu einem wunderbaren Gefühl, hier in der schwäbischen Provinz zugleich Volksfrömmigkeit und Weltkirche erleben zu dürfen.
Zunächst formierte sich der Kirchenzug von der Wallfahrtskirche zum Altar vor der Grotte und die Delegation des Deutschen Ordens hatten die Ehre, von den Grabesrittern als der Orden mit den älteren Rechten in der Platzfolge den Vorzug zu erhalten. Für die Grabesritter der Komturei St. Ulrich und Afra haben Ort und Geschehen bereits eine lange traditionelle Bedeutung und so durfte hier sofort ein gutes und harmonisches Miteinander erlebt werden.
Nach dem Pontifikalamt durch Ortsbischof Dr. Bertram Johannes Meier zog mit einbrechender Dämmerung die Lichterprozession über den Schlossberg zurück zur Mariengrotte. In der Sommerschwüle schweißtreibend, aber für alle ein unvergessliches Erlebnis. Die Festveranstaltung endete mit dem Schlusssegen, der Vatikanhymne und mit der für uns Bayern als Gebet zu verstehenden Bayernhymne als ein einmaliges Ereignis besonderer Art. Die vier Confratres waren sich einig, den 15. August 2026 in Maria Vesperbild schon jetzt ins Jahresprogramm der Komturei aufzunehmen.
Rufin Mellentin FamOT
Vizekomtur