Studientag zu den Regeln und Statuten des Deutschen Ordens
Die Komturei „An Isar, Lech und Donau“ traf sich am Hochfest Christkönig, um ein Konveniat ganz den Regeln und Statuten des Deutschen Ordens zu widmen.
Zu Beginn fanden sich die 30 Confratres und Consorores in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Weyarn ein, um gemeinsam die heilige Messe zu feiern. Diese wurde aufgrund der Neuaufnahme von Ministrantinnen und Ministranten besonders feierlich und herzlich gestaltet. In seiner Predigt zum Christkönigssonntag ging P. Ignatius Nadol darauf ein, dass Jesus den Königstitel bis auf eine Stelle in der Bibel nie selbst für sich verwendet hat. Mit dem Königtum seien im zeitgeschichtlichen Kontext auf bildlicher Ebene negativ eher „Hirten“ verbunden gewesen, die ihre Herde verkommen lassen. Als König der Juden wurde Christus schließlich am Kreuz verspottet. Anderen zu helfen und für sie da zu sein, reicht in diesem Moment am Kreuz nicht aus, um königlich zu sein, was die sprachliche Verknüpfung mit der Königsbezeichnung an dieser Stelle besonders dramatisch erscheinen lässt. Dass dennoch einer die echte Erkenntnis erlangt, der Hauptmann, ist daher wie ein Wunder. Jesus als wahren König zu betrachten zeigt somit, dass Helfen und Hingabe eben doch etwas Königliches sind. Es gilt auf Christus und den Nächsten zu schauen. Nur so kann sein Königtum in unsere Welt gebracht werden.
Im Anschluss an die heilige Messe fand im Mariensaal im Priorat des Deutschen Ordens in Weyarn zunächst die jährliche Mitgliederversammlung des Hilfswerkes an Isar, Lech und Donau für die sozialen Einrichtungen des Ordens vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem e. V. statt, dem nahezu alle Confratres und Consorores der Komturei angehören. Bei der Mitgliederversammlung gab der erste Vorstand, Komtur Mario Külgen, einen Ausblick auf die geplanten Unterstützungen des kommenden Jahres, beispielsweise die Lourdes-Fahrt, und ging auf die zahlreichen großen und kleinen Unterstützungen ein, die das Hilfswerk den Einrichtungen des Deutschen Ordens gemäß der Satzung im letzten Jahr hat zukommen lassen. Hier wurde wieder deutlich, wie konkretes Helfen und Heilen auf unkompliziertem Wege umgesetzt werden kann.
Nach dem Mittagessen im Mariensaal begannen die Vorträge im Rahmen des Studientags zu den Regeln und Statuten des Deutschen Ordens. Den Beginn machte Komtur Mario Külgen mit einem spannenden Vortrag über St. Maria Alemannorum in Jerusalem. Mit vielen Details und eindrucksvollem Bildmaterial wurde nicht nur die besondere Bedeutung dieses Hospitals in den Gründungsjahren unseres Ordens und die damit verbundenen Hoffnungen hervorgehoben, sondern auch die lebendige und außergewöhnliche Geschichte der ersten Jahrzehnte anhand eines konkreten Ortes in neuen Blickwinkeln vor Augen geführt. Als zweites folgte der Vortrag von Komtureikanzler Tobias Noss über das Apostolische Statut der Familiaren. In einem Exkurs über die Geschichte der Familiaren im Orden von 1220 bis 1965 wurde die wechselhafte, aber kontinuierliche Bedeutung der Familiaren in den jeweiligen Jahrhunderten anhand wichtiger Stationen dargestellt. Im Anschluss wurde auf die wichtigsten Schritte der Entstehung des Apostolischen Statuts vom 22. September 1965 eingegangen, um dann die wesentlichen Inhalte der Durchführungsbestimmungen zu dem Statut darzulegen und zu besprechen. Diese Ausführungen wurden noch ergänzt durch einen weiteren Vortrag von Komtur Mario Külgen zur Kleiderordnung der Familiaren und deren Umsetzung im Detail. Somit konnten diese Vorträge als Einheit nicht nur die Bedeutung der Familiaren in der Geschichte des Ordens verorten und vergegenwärtigen, sondern auch zur Selbstvergewisserung und Bekräftigung beitragen sowohl für langjährige Confratres als auch vor allem für unsere in den letzten Jahren investierten Komtureimitglieder.
Den Höhepunkt des Nachmittags bildete der Vortrag unseres Geistlichen Assistenten Prior P. Christoph Kehr, der über die Regeln der Brüder referierte. Hierbei wurde die einmalige Verbindung von Brüdern, Schwestern und Familiaren betont und es war sehr bereichernd für alle Anwesenden, einmal vertieft in die Regeln der Brüder einzutauchen. Wir sind Pater Christoph sehr dankbar für diese Gelegenheit, einen so fundierten und erfahrungsreichen Einblick bekommen zu haben.
Bei Kaffee und Kuchen endete dieser Studientag bei gemütlichem Zusammensein im Mariensaal.
Tobias Noss FamOT
Komtureikanzler