Ausflug nach Bonn
Bonna, wie der römische Name für die heutige Bundesstadt Bonn lautet, war Ziel des Ausflugs „Mit Kind und Kegel“ der Wissenschaftlichen Vereinigung für den Deutschen Orden. Cfr. Prof. Dr. Michael Els, Vorsitzender der Vereinigung, freute sich, viele Mitglieder der Vereinigung, der Komturei „An Rhein und Ruhr“ und Gäste begrüßen zu können.
In die über zweitausendjährige Geschichte der Stadt, die zu den ältesten Städten Deutschlands gehört, führte eine kundige Stadtführerin ein. Bis zur Besetzung durch französische Truppen im Jahre 1794 war Bonn die Residenzstadt der Erzbischöfe von Köln, die auch Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation waren. Kurfürst Clemens August, Erzbischof von Köln und Fürstbischof von Münster, Osnabrück, Hildesheim und Paderborn, 51. Hochmeister des Deutschen Ordens, und Kurfürst Maximilian Franz, Erzbischof von Köln und Fürstbischof von Münster, 53. Hochmeister, residierten in Bonn und hinterließen zahlreiche prachtvolle Bauwerke. Ein Rundgang führte zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt: das Kurfürstliche Schloss, heute Universitätsgebäude; der „Alte Zoll“, eine Bastion der ehemaligen Stadtbefestigung am Rhein; das Geburtshaus von Ludwig van Beethoven (er wurde tatsächlich in Bonn geboren und nicht in Wien…); das historische Renaissance-Rathaus; die Namen Jesu-Kirche, von den Jesuiten in der Barockzeit erbaut und seit wenigen Jahren Kathedrale der Alt-Katholiken in Deutschland. In einem rustikalen Lokal gab es dann ein schmackhaftes Mittagessen und dazu viele gute Gespräche.
Ehrenritter Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Udo Arnold begann seine hoch interessante Führung zur Baugeschichte des Bonner Münsters mit den Worten „Wissen Sie, auf welchem Boden Sie hier stehen…?“ Seit dem 6. Jahrhundert ist dort, wo heute die romanische Basilika Minor St. Cassius und Florentius steht, ein christlicher Gebetsort, aber schon zuvor, in römischer Zeit, war es ein Ort des Gebetes, einer cella memoriae. Mit den Worten „Wissen Sie, auf welchem Boden Sie hier stehen“, begann auch die Eucharistiefeier in der romanischen Krypta des Bonner Münsters, in der auch für die Anliegen des Deutschen Ordens, den Frieden in der Welt und in der Kirche und für die verstorbenen Confratres gebetet wurde.
Bei schönstem frühsommerlichem Wetter fand der Tag „Mit Kind und Kegel in Bonn“ seinen Abschluss bei einem Eis oder erfrischenden Getränken auf dem Platz vor dem Bonner Münster. Alles, was im Rheinland mehr als dreimal stattgefunden hat, ist eine gute Tradition. Nach Köln, Schloss Augustusburg bei Brühl und Aachen war Bonn der vierte Ausflug „Mit Kind und Kegel“ – eine gute und schöne Tradition ist somit begründet.
Andreas Geyr FamOT