„Eine Sprache, die die Menschen verstehen“ – Pfingsten in der Wiener Deutschordenskirche
Es ist nicht nur die Vielfalt der Sprachen, von der die Apostelgeschichte zu Pfingsten berichtet. Es ist „die Tatsache, dass die Botschaft, das was und wie es die Apostel verkündeten, die Menschen angerührt hat, dass der Geist des Gesagten in den Herzen der Zuhörer angekommen ist, die Apostel den Ton getroffen haben, Gottes Geist Heimat – Wohnung genommen hat in den Herzen der Menschen“. So stellte Hochmeister Frank in seiner Predigt beim Pontifikalamt in der Wiener Deutschordenskirche St. Elisabeth am Pfingstsonntag den Bezug zur Verkündigung des Wortes Gottes im 21. Jahrhundert her. Vielfach würden, „wenn wir von Gott sprechen, die Menschen unsere Sprache nicht mehr verstehen“. Es gehe darum, den Ton der Zuhörer zu treffen und eine neue Sprache zu finden, die etwa die Jugend in ihrer konkreten Lebenswirklichkeit anrührt. Hochmeister Frank fragte, ob wir als mit dem Geist Beschenkte so wie die Apostel zu den Menschen gehen, um ihnen von Gott zu erzählen: „Haben wir genug Begeisterte, die sich haben anstecken lassen und nicht schweigen können über Gottes Werke?“ Es brauche Männer und Frauen, die vom Geist Gottes entflammt worden sind, „aus Fleisch und Blut, mit Fähigkeiten und Charismen, aber auch mit Fehlern, Macken und Schwächen, zu denen sie auch stehen dürfen, so wie jene Männer und Frauen, die Jesus in seine Nachfolge berufen hat, denen er seine Kirche anvertraut, und denen er vor der Geistanhauchung seinen Frieden gewünscht hat“, so Hochmeister Frank abschließend.
Musikalisch gestaltet wurde das Pontifikalamt einmal mehr vom Hochmeisterlichen Kapellmeister Thomas Dolezal und der „Ars Musica“. Sie brachten die vor 250 Jahren komponierte Missa brevis in D-Dur von W. A. Mozart in gewohnt virtuoser Weise zur Aufführung, ergänzt um die pfingstliche Monette Mozarts „Veni Sancte Spiritus“, einem Jugendwerk aus dem Jahr 1768.
An einem prächtigen Frühlingstag fand das Pontifikalamt seinen geselligen Abschluss bei einem Glas Wein im lichtdurchfluteten Deutschordenshof.
PD Dr. Helmut Wohnout FamOT
Balleimeister