Gründungsfest und Holbein-Ausstellung
Das Gründungsfest des Ordens feierte die Komturei „An Rhein und Main“ am 11. Februar 2024 in der Deutschordenskirche in Frankfurt-Sachsenhausen. Die Messe zelebrierte der Geistliche Assistent P. Jörg Weinbach. In seiner Predigt wies er ausgehend von den Texten des 6. Sonntags im Jahreskreis darauf hin, dass der Deutsche Orden nur dann wirkliche Gemeinschaft in Christus sei, wenn sich die Gemeinschaft und ihre Glieder bemühten, Christus ähnlicher zu werden und die Liebe und Güte Gottes in der Welt durch Wort und Tat erfahrbar zu machen. Hierzu müssten sie sich aber im Innersten ihres Herzens von Christus berühren lassen, der zur Begegnung mit Gott fähig macht, wenn wir ihn darum bitten. Dies erfordere jedoch letztlich Umkehr und Veränderung, wozu gerade die kurz bevorstehende Fastenzeit einlade.
Im Anschluss erlebten die Confratres mit ihren Familien eine tolle Führung im Städel Museum. Durch die Ausstellung „Holbein und die Renaissance im Norden“ führte sehr fachkundig der Rektor der alten Frankfurter Kirche St. Leonhard Dr. Stefan Scholz. Die zunächst in Italien beheimatete Renaissance wollte Kunst und Kultur der römisch-griechischen Antike wiederaufleben lassen. Nördlich der Alpen waren es dann in Augsburg der Maler Holbein d. Ä. und seine Künstlerkollegen, die mit Einflüssen aus Nord und Süd diesem Ideal nacheiferten. Die Entwicklung des Bildes des Menschen, das Gefühl der Bedeutsamkeit und der Finanzkraft und deren Auswirkung auf die Malerei in der Renaissance zeigte und erklärte Dr. Scholz anhand ausgewählter Exponate der Maler Holbein d. Ä., Burgkmair und Dürer etwa über Kaiser Maximilian I. und Jakob Fugger. Aber auch die Sakralkunst, wie bei Gemälden der Gottesmutter, kamen nicht zu kurz. Der Komtur konnte Herrn Dr. Scholz für eine Führung danken, in der die theologische mit der kunsthistorischen Kompetenz zu einer Einheit verschmolz und so den Ausstellungsbesuch zu einem ganz besonderen Erlebnis werden ließ.
Das Konveniat klang mit einem Imbiss in einer Apfelweinschänke in Sachsenhausen aus, in der sich später dann das närrische Treiben des Karnevals ankündigte.
Dr. Dirk Hohn FamOT
Komtur