Jahreskonveniat in München
Bei bestem winterlichem Wetter trafen sich knapp 30 Consorores und Confratres der Komturei „An Isar, Lech und Donau“ in der Pfarrkirche St. Martin in Untermenzing, einem Stadtteil im Westen Münchens, um gemeinsam mit P. Prior Christoph die heilige Messe anlässlich des Jahreskonveniats zu feiern. In Bezugnahme auf Joh 1,35–42 fragte P. Christoph die Gemeinde und die anwesenden Familiaren, warum ein jeder von uns glaubt. Glaube ist immer Beziehungsgeschichte, wie im Tagesevangelium deutlich wird. Johannes‘ Jünger hören seine Worte: „Seht, das Lamm Gottes!“, eine Formulierung, die mit dem Anspruch verbunden ist, sich aus erster Hand ein Bild von Jesus zu machen. Johannes soll Israel mit dem vertraut machen, der nach ihm kommt. Der Jünger Andreas wird dabei namentlich vorgestellt, der zweite bleibt ungenannt. Mit diesem zweiten Jünger kann sich der Leser identifizieren mit all seinen Erwartungen an Jesus – wir alle sind dieser Jünger. Christus lädt ein, sich einen Eindruck von ihm zu verschaffen. Das eigene Leben nimmt dadurch eine neue Wendung und sogleich werden auch weitere Menschen in Beziehung zu dieser Erfahrung gesetzt, hier Andreas‘ Bruder Simon. Glaube ist damit immer auch ein Beziehungsgeflecht, ein Netzwerk, damit der Glaube wächst, so auch heute. Wir sollen auch Menschen in das Netzwerk Jesu holen. Dabei stellt sich einem zwangsläufig die Frage, wer uns selbst in dieses Netzwerk hineingeworfen hat. Wodurch haben wir uns faszinieren lassen? P. Christoph erzählte darauf persönlich antwortend von dem großen Einfluss seiner Großmutter und weitete die Frage aus, wer in unserem Leben prägende und inspirierende Menschen waren. Das Beieinanderbleiben ist hierbei zentral, denn schließlich ist Gott der „Ich bin da“. Jesus hat seine Jünger Anteil nehmen lassen an seiner Beziehung zu Gott. Daher müssen wir uns immer wieder fragen, wie wir anderen Anteil am Glauben schenken. Dies kann nicht durch Belehrung geschehen, sondern indem man die eigene Türe des Glaubens anderen öffnet.
Nach der heiligen Messe gingen die Familiaren der Komturei gemeinsam in dem Restaurant „Insel Mühle“ zum geselligen Mittagessen, um anschließend in dem idyllisch gelegenen Tagungsraum das Jahreskonveniat abzuhalten. Zunächst fasste Komtur Mario Külgen das ereignisreiche Komtureijahr 2023 zusammen und hob besondere Veranstaltungen heraus, wie zum Beispiel die Einweihung des St. Georgsbrunnens bei dem Konveniat in Harburg und Reimlingen, den Familientag, den Besuch der Suchthilfeeinrichtung Schloss Tannegg, das Adventskonveniat in der Fuggerei in Augsburg und vor allem die Übergabe der Maria Hilf Kapelle in Weyarn als geistliche Heimat der Komturei „An Isar, Lech und Donau“. Es folgten ein Ausblick auf die wichtigsten Termine 2024 sowie der Bericht des Komtureiökonoms. Bei der Darstellung der aktuellen Komturei-Statistiken wurde besonders den beiden im letzten Jahr verstorbenen Confratres Prof. Dr. Fritz Weidmann und Cfr. Günther Michalka gedacht. Anschließend wurde die neue Tradition weitergeführt, den Familiaren, die ein rundes Investitur-Jubiläum haben, eine Flasche Wein zu schenken und ihnen gemeinsam zu gratulieren.
Den gelungenen Abschluss des Jahreskonveniats bot die Präsentation des brandneu erschienen Buches unseres Altkomturs Arbogast von und zu Franckenstein „Meine Familiengeschichte: (k)ein Märchen aus 1001 Nacht“. Cfr. von und zu Franckenstein erzählte Passagen aus seinen Memoiren, die nicht nur äußerst spannend, sondern auch sehr unterhaltsam geschrieben sind und daher als Lektüre wärmstens empfohlen sind. Zu beziehen ist das Buch unter www.von-franckenstein.de
Tobias Noss FamOT
Komtureikanzler