Jahresabschlusskonvent mit Bischof Konrad von Querfurt-Gedächtnis
In der Adventszeit gedenken die Familiaren der Komturei „Franken“ traditionell im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes des am 3. Dezember 1202 ermordeten Würzburger Bischofs Konrad von Querfurt.
Konrad von Querfurt war ein Mann von großem politischen Talent. Er studierte in Hildesheim und Paris. Einer seiner Kommilitonen in Paris könnte der spätere Papst Innozenz III. gewesen sein.1188 wurde er Kaplan Friedrich Barbarossas und 1194 wurde er zum Bischof von Hildesheim gewählt. 1195 übernahm er das Amt des Reichskanzlers unter Kaiser Heinrich VI. 1197 nahm er am sogenannten Deutschen Kreuzzug teil, da er zusammen mit dem Reichsmarschall Heinrich von Kalden zum Führer des Unternehmens ernannt worden war. Ende 1197 oder Anfang 1198 wurde er in Abwesenheit vom Domkapitel zum Würzburger Bischof gewählt, was er aber wohl erst nach seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land erfuhr, denn im März 1198 war er noch maßgeblich an der Umwandlung der im Lager von Akkon 1190 gegründeten Hospitalbruderschaft in den Deutschen Orden als Ritterorden beteiligt.
Dieses Konveniat wurde zur Freude aller erstmals nach der Conronapandemie wieder mit einer heiligen Messe im Kiliansdom zu Würzburg gefeiert. Den feierlichen Gottesdienst zelebrierte Seine Exzellenz Bischof Dr. Franz Jung. Bischof Franz stellte die Lesung aus dem Buch Jesaja „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott“ in die Mitte seiner Homilie. Der Tröster – Gott – ist der, der mich auffängt. Er führt mich aus meinem eigenen Exil zurück zum eigenen Leben verbunden mit der Aufforderung, sich den Fragen des Lebens zu stellen. Die Straße zur Rückkehr in das Land des Lebens müssen wir aber selber bauen.
Nach der heiligen Messe zogen der Herr Bischof , die befreundeten Orden und die Confratres der Komturei in die Bruno Krypta des Domes, um an der Tumba von Bischof von Querfurt einen Kranz niederzulegen. Komtur Thomas Koch stellte in seiner Ansprache heraus, wie das Leitbild des Ordens heute zu interpretieren sei:
Helfen: da sein, wo wir im eigenen persönlichen Umfeld gebraucht werden, unterstützen so gut es geht.
Heilen: nicht nur bei Krankheit, sondern auch Ausgleich schaffen, wo Interessen aufeinanderprallen, wo Verletzungen erfolgen, wo es beleidigend wird.
Wehren: falschem Prophetentum und Ideologien entgegentreten, Argumente unterbreiten, erklären und für seine Meinung und seinen Glauben eintreten.
Im Anschluss trafen sich die Confratres mit ihren Angehörigen und Gästen im Bürgerspital an der Bar im Eingangsbereich zu einem Sektempfang und anregenden Gesprächen. Komtur Thomas Koch konnte neben Bischof Franz, den stellvertretenden Balleimeister Simon Kuttenkeuler und Ehrenritter Senator e. h. Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter Salch sowie zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Neben dem ehemaligen Diözesanleiter der Malteser in der Diözese Würzburg, Hans-Georg von Mallinckrodt, waren der Diözesanleiter der Malteserhilfsdienste in der Erzdiözese Bamberg, Christoph von Grafenstein, und die Leitenden Komture der Grabesritter in Nürnberg, Walldürn und Würzburg, Dr. Christian Möllenhoff, Dr. Martin Seitz und Prof. Dr. Andreas Lehmann, gekommen. Anschließend wechselten die Confratres, ihre Angehörigen und die Gäste der Komturei zum gemeinsamen Mittagessen in das gediegen geschmückte Bürgerzimmer, wo der Sonntagmittag bei kurzweiligen Gesprächen am frühen Nachmittag ausklang.
Jörg Steinhoff FamOT
Komtureikanzler