Frankfurter Foren des Deutschen Ordens in Frankfurt am Main
Ballei Deutschland – 19. November 2023
Die Frankfurter Foren am 19. November 2023 waren ein Fest des Glaubens und der Begegnung. Die Ballei Deutschland feiert mit den Foren seit über zwanzig Jahren am Sitz der Ballei in Frankfurt-Sachsenhausen den Gedenktag der heiligen Elisabeth von Thüringen, der ersten Ordenspatronin, und geht bewusst an die Öffentlichkeit, um unserer Berufung, "die weltliche Ordnung mit christlichem Geist zu beleben“, gerecht zu werden. So waren auch dieses Jahr wieder Vertreter des öffentlichen Lebens, der Wirtschaft, der Kirchen und der Politik aus dem Rhein-Main-Gebiet eingeladen und auch gekommen. Der Balleimeister konnte über 180 Gäste begrüßen, darunter auch die Vertreter der befreundeten Ritterorden – des Souveränen Malteserordens, des Johanniterordens und des Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Von Seiten des Deutschen Ordens waren neben dem Superior des Konvents Sachsenhausen weitere Brüder, eine Vielzahl von Familiaren, die Balleileitung sowie die Komture der Komtureien "An Rhein und Main" und "Franken" und aus Österreich Altballeimeister Prof. Dr. Paul Dobrec anwesend.
Den Auftakt und Höhepunkt bildete das feierliche Pontifikalamt zum Fest der heiligen Elisabeth in der Deutschordenskirche. Hauptzelebrant und Prediger war Hochmeister Frank, es konzelebrierten neben Cfr. Weihbischof em. Dr. Gerhard Pieschl fünf weitere Priester und assistierten zwei Diakone. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst durch Ostap Shpik (Violine) und Christof Gans (Orgel). Die Kirche war bis auf den allerletzten Stehplatz gefüllt.
In seiner Predigt griff Hochmeister Frank den Satz "Liebe wächst durch Liebe" aus der Enzyklika "Deus Caritas est" von Papst Benedikt auf und veranschaulichte ihn am Leben der heiligen Elisabeth. Gottes- und Nächstenliebe gehören so zusammen, dass die Behauptung der Gottesliebe zur Lüge wird, wenn der Mensch sich dem Nächsten verschließt oder ihn gar hasst. Elisabeth war ein Leuchtturm der Nächstenliebe inmitten einer dunklen Welt voller Gewalt und Elend. Sie war keine Charitylady für die Kameras, sie hat die einfachsten Dinge der Krankenpflege selbst getan, mit den Kranken gelitten, ihr Schicksal geteilt und am Ende selbst nur noch von ihrer Hände Arbeit gelebt. Das was Papst Franziskus den Stallgeruch der Schafe nennt, hat sie angenommen, sie nicht nur vorbeigeschaut, sondern sich ganz eingebracht, zuletzt mit ihrem Leben. Elisabeth gab nicht nur ein wenig, es war eine Ganzhingabe ihres Lebens, symbolisiert durch das Ablegen der Krone, die völlige Hinwendung zu Christus in den Bedürftigen. Diese Radikalität in Kombination mit der hohen sozialen Stellung als Königstochter und Fürstin machen ihre Faszination bis heute aus. Daher leuchtet das Licht ihres Glaubens den Menschen damals wie heute. Sie hat Gott als Wirklichkeit angenommen, sich ihn und seine Nähe etwas kosten lassen. So liegt es auch an uns allen, Mosaiksteinchen am Reich Gottes zu setzen. Unser Glaube, unsere Liebe kann die Welt besser machen. Und es wird die Liebe sein, an der wir dereinst gemessen werden, wenn wir vor unseren Schöpfer treten. Denn: Liebe wächst durch Liebe!
Der Segnung der Elisabethbrote, die jedem Gast überreicht wurden, und dem Schlusssegen mit dem Elisabethreliquiar des Konvents folgte in Anwesenheit von Hochmeister Frank ein Empfang im geschmückten und gut gefüllten Rittersaal der Kommende. Ansprachen des Balleimeisters und des Hochmeisters unterbrachen nur kurz den regen Austausch und das Kennenlernen über die einzelnen Gästegruppen hinweg. Der Abend fand solch positiven Anklang, dass alle bis spät bei Wein und belegten Brötchen zusammenstanden. Die Ballei hat den Deutschen Orden gut in die Öffentlichkeit getragen.
Thomas Jünger FamOT
Balleimeister • Deutschherrenmeister