Nachruf Cfr. Msgr. Dr. Paul Mai FamOT
Cfr. Dr. Mai wurde durch unseren Ehrenritter Bischof Rudolf Graber in den Deutschen Orden eingeführt und am 04. Mai 1974 investiert. Mit seiner Aufnahme begann eine neue Ära für die Familiaren in Bayern. So war er in der damals noch ungeteilten Komturei „An der Donau" über 12 Jahre Vizekomtur. Seit der Gründung der Subkomturei Regensburg und der neuen Komturei „An der Donau“ für die Diözesen Passau und Regensburg im Jahre 2001 war er bis zum Jahre 2016 geistlicher Beirat der Komturei.
Es war es zudem die hervorragende Leistung von Cfr. Dr. Mai, das Alten- und Pflegeheim St. Josef in Regensburg, das 600 Jahre - von 1210 bis 1810 - Kommende des Deutschen Ordens war und nach der Säkularisation verloren ging, 1977 wieder zu einem Haus des Deutschen Ordens zu machen. Mit der ihm eigenen Dynamik hat er ferner den Bau des Alten- und Pflegeheims Albertinum in der Clermont-Ferrand-Allee in Regensburg initiiert und auf den Weg gebracht. Was zunächst nur als Dependance zu St. Josef gedacht war, hat sich als inzwischen eigenständiges und ebenso hoch angesehenes Alten- und Pflegeheim entwickelt. Der Wahlspruch des Deutschen Ordens „Helfen, Heilen, Wehren“ wird in Regensburg dank seines kraftvollen Wirkens erfüllt. Für diesen Einsatz wurde er am 26. September 2010 mit der Verleihung des Verdienstkreuzes des deutschen Ordens besonders geehrt. Der Trägerverein hat ihn zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Zu seinen weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten gehören zahlreiche Veröffentlichungen und führende Positionen in diversen Gremien. Er war Vorsitzender des Vereins der Regensburger Bistumsgeschichte und Ehrenvorsitzender des Historischen Vereins für die Oberpfalz und Regensburg sowie Vorsitzender und Geschäftsführer des Instituts für Ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte.
Eine Würdigung von Cfr. Dr. Mai wäre unvollständig, würde man nicht auch sein Engagement für den CV, seine Mutterverbindung KDStV Rupertia Regensburg und seine Bandverbindungen KDSTV Radaspona München, KÖStV Aargau zu Wien und die KTStV Pontana im TCV zu Regensburg ansprechen. Er übte nahezu alle aktiven Chargen aus, war später der jüngste Philistersenior und baute das Archiv des CV und der Rupertia aus und betreute diese über Jahrzehnte. Dr. Paul Mai wurde mit dem Ehrenband Rupertiae ausgezeichnet.
Auch die GGB, die Gesellschaft für Geschichte und Brauchtum im CV, erfreute sich seiner Mitarbeit und Förderung. Viele Jahre lang war Dr. Mai als Leiter des „Ständigen Ausschusses“ der Motor der GGB und Herausgebers des CV Handbuchs.
Möge unser Confrater Dr. Mai in Gottes Frieden ruhen.
Jürgen Schörnig FamOT
Ehrenkomtur der Komturei „An der Donau“
Am 30. Mai 2022 verstarb unser Confrater Msgr. Dr. Paul Mai im Deutschordenshaus in Regensburg. In Breslau geboren verlor Cfr. Dr. Mai seinen Vater im Krieg, erlitt das Schicksal der Vertreibung und trat 1962 nach der Priesterweihe seine erste Kaplanstelle in Eggenfelden/Niederbayern an. Nach weiteren Stationen wurde er mit dem Aufbau der Bischöflichen Archive und Bibliotheken sowie zunächst auch der Museen (bis 31. Dezember 1985) beauftragt und am 01. April 1971 zu deren Direktor ernannt. Durch seine Neuerungen wurden diese Einrichtungen beispielsgebend für die meisten deutschen Diözesen. Sein umfangreiches wissenschaftliches Wirken und Wissen war der Grund, dass seinem Gesuch um Versetzung in den Ruhestand erst im 80. Lebensjahr durch Ehrenritter Bischof Dr. Rudolf Voderholzer stattgegeben wurde. Am 01. September 2014 wurde ihm die hohe Ehre der Berufung ins Stiftskapitel St. Johann zu Regensburg zuteil. Zudem wurde er zum Ehrenchorherr in der Probstei der Augustinerchorherren in Paring ernannt, für deren Wiederbesiedlung er die wissenschaftliche Dokumentation erarbeitet hatte. In zahlreiche Gremien hat ihn das Ordinariat entsandt.